Christlicher Religionsunterricht


Der christliche Religionsunterricht an der Realschule Beuel: Wir „kokoRUxen“!

Der Antrag auf einen Religionsunterricht, an dem sowohl katholische als auch evangelische Schülerinnen und Schüler teilnehmen, wurde von der Bezirksregierung und den Kirchen genehmigt und das bedeutet, dass wir konfessionell-kooperativen Religionsunterricht durchführen und also „kokoRUxen“ (Achtung: Neologismus!“).

Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht beruht auf einer Vereinbarung zwischen dem Erzbistum Köln und der Evangelischen Kirche im Rheinland vom 30.08.2022.

Der Unterricht wird so erteilt, dass die Schülerinnen und Schüler pro Doppeljahrgang jeweils ein Jahr von einer evangelischen Lehrerin und im anderen von einer katholischen Lehrerin unterrichtet werden. Häufig werden Themen aus der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler besprochen wie Gerechtigkeit, Angst, Regeln, Schuld, Mobbing, Klimaschutz, Tod und Trauer. Hierzu werden Bezüge zu Religion und Kirche hergestellt.

Das Wimmelbild zeigt, wo im Alltag überall Religion und Kirche begegnen: In den Straßen beim Bäcker, im Kindergarten, in Schulen, Buchhandlungen, Krankenhäusern usw. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Konfessionen. Evangelische und Katholische Religionslehre bleiben eigenständige Fächer und stehen auf dem Zeugnis.

Guck dir das Bild genau an. Wo findest du Szenen oder Dinge, die etwas mit Religion zu tun haben?

Der Lehrplan für den kokoRU ist auf dem SharePoint der Schule zu finden und kann jederzeit von Interessierten eingesehen werden.

Hilke Achten-Rieske Fachvorsitz ev. Religionslehre


In der heutigen Lebenswelt junger Menschen finden Werte und Normen immer weniger Berücksichtigung. Kinder und Jugendliche finden in unserer Gesellschaft keine einheitliche Sozialisation im Bereich der Wertefindung mehr.
Wer hilft ihnen, Maßstäbe für ihr Handeln zu finden? 
Wer begleitet sie dabei, ihre Probleme zu bewältigen und Orientierung zu finden?
Wir als Institution Schule haben den Auftrag, Schülerinnen und Schüler auch in dieser Hinsicht auf ihrem Lebensweg zu begleiten. 
Neben den allgemein verbindlichen Normen und Werten wie z.B. Toleranz, Respekt, Rücksichtnahme, Höflichkeit, Fleiß, Disziplin und Pünktlichkeit, die den Schülern selbstverständlich auch vermittelt werden, können Religionsunterricht und Praktische Philosophie einen ergänzenden Beitrag leisten.
Unterricht in Praktischer Philosophie wird auf weltanschaulich neutraler Basis erteilt und bietet auch Nicht- und Andersgläubigen die Chance, sich mit aktuellen ethischen Themen auseinanderzusetzen.
Im Katholischen und Evangelischen Religionsunterricht bildet die Bibel das Fundament der Werteerziehung. Hier können Werte hergeleitet werden, die der Staat nicht setzen kann. Am Beispiel Jesu Christi lernen die Schüler die biblischen Grundlagen der Ethik kennen, wenden moralische Grundsätze auf ethische Fragen an (z.B. Lebensschutz, Frieden und soziale Gerechtigkeit, Schuld und Vergebung) und können ihre sittlichen Urteile begründen.
Im Unterricht diskutieren die Schüler auch mögliche Konsequenzen bei Normverstößen für ihr eigenes Leben. Natürlich erfahren die Schüler auch positive Konsequenzen christlich-wertbezogenen Handelns, indem sie sich zu aktiver Nächstenliebe aufgefordert fühlen und sich z.B. in diversen schulischen Projekten (Nachhilfe-Projekt, Streitschlichter/Mediation) und Aktionen einbringen (Homepage).
Glaube will aber nicht nur im Alltag gelebt, er will auch gefeiert werden. Der gemeinsam von den Schülern gestaltete Schulgottesdienst lädt dazu ein, den Glauben in Gemeinschaft zu erfahren.

Fachkonferenz Katholische und Evangelische Religion 

Eure Lehrerinnen

Von links: Frau Dr. Achten-Riske, Frau Wulkesch, Frau Berkemeier, Frau Mommerz, Frau Kutschke, Frau Sibom



Gespräch zum Nahostkonflikt

 

Ein besonderes Gespräch zum Nahostkonflikt fand am 17.11.2023 in der Bibliothek der Schule statt. Die Fachschaft evangelischer Religionsunterricht hatte Gesprächsbedarf nach einer gemeinsam mit der ganzen Schulgemeinde durchgeführten Schweigeminute für alle Opfer des Terrors.

 

Zu dem Gespräch kamen Rania Al-Khatib, eine Muslima mit palästinensischen Wurzeln, die ehrenamtlich als muslimische Notfallseelsorgerin arbeitet und Dr. Uwe Rieske, u.a. Kriseninterventionstrainer.

 

Ziel des interreligiösen und interkulturellen Gesprächs waren Information, Differenzierung und Positionsfindung, um eigene Unsicherheiten abzubauen und Schüler:innenstatemants verständnisvoll und konstruktiv im Unterricht aufzunehmen.

 

Frau Al-Khatib betonte, dass es wichtig ist, Emotionen wahrzunehmen, ohne sie zu übernehmen Wir sollten darauf achten, eher beobachtend als wertend zu sein. Sie erklärte, dass es Schüler:innen hilft, sie wahr- und ernst zu nehmen und mit ihnen ins Gespräch über ihre Meinung und ihren Glauben zu gehen.

 

Sie betonte den Unterschied zwischen Hamas und Palästinensern. Ein Kollege ergänzte, dass sich der Islam als Gemeinschaft (Umma) versteht und Solidarisierungen mit dem Islam unter diesem Gesichtspunkt neu gesehen werden könnten. Demonstrationen halte Deutschland aus, so Al-Khatib, wer Wut und Ärger rausschreie, arbeite möglicherweise schon an einem reflektierteren Umgang.

Deutlich wurde, dass sich die Schule von allen judenfeindlichen pauschalisierenden Äußerungen distanziert und erkennt, dass solche oft ein Ausdruck von Ohnmacht und Identitätssuche sind, dem wir Raum geben sollten. 

 

Das Kollegiums war sehr dankbar für das Gespräch, das Uwe Rieske moderierte und in dem Fragen und Zweifel der Kolleg:innen Raum fanden und Lösungsansätze diskutiert wurden.

 

 

Dr. Hilke Achten-Rieske, Fachvorsitz ev. RU